Hochbeete erfreuen sich einer ungebrochenen und immer weiter ansteigenden Beliebtheit, denn sie ermöglichen es auch auf dem Balkon oder der Terrasse bzw. der Dachterrasse zu gärtnern, sind seniorengeeignet und können auch von Rollstuhlfahrern gut erreicht werden, wenn einige bauliche Tipps und Tricks berücksichtigt werden. Trotzdem ist auch hier nicht alles Gold, was glänzt, denn um wirklich auf dem Balkon oder der Terrasse ein Hochbeet zu errichten und in diesem Gärtnern zu können, gilt es einiges zu berücksichtigen. Nur dann, wenn diese Faktoren wirklich beachtet werden, kann ungestört auf dem Balkon oder auf der Terrasse gegärtnert werden, ohne dass Nachbarn, der Vermieter oder sogar Behörden den Spaß am Hochbeet vermiesen bzw. dieses unter Umständen sogar verbieten können.
Kurz und knapp: Worauf kommt es wirklich an?
Wer sich also für ein Hochbeet auf dem Balkon oder der Terrasse entscheiden möchte, sollte unbedingt folgende Punkte berücksichtigen:
- den Zeitpunkt für die Errichtung,
- den Untergrund, auf dem das Hochbeet errichtet werden soll,
- die Bauform des Hochbeetes,
- die geplante Größe, die sich immer nach dem Balkon richten muss,
- die Art des Balkons und der Dachterrasse,
- die Art der Befüllung, um Gewicht zu sparen, und
- die geplante Bepflanzung des Hochbeetes.
Untergrund für ein Hochbeet auf dem Balkon - Was gibt es zu beachten?
Auch ein Hochbeet auf dem Balkon, der Terrasse oder der Dachterrasse ist natürlich mehr oder weniger intensiv an den Lauf der Jahreszeiten gebunden. Wer beispielsweise ein neues Hochbeet plant, um sich bereits im Herbst und Winter des Errichtungsjahres an leckerem Gemüse gütlich tun zu können, der sollte am besten nicht nur direkt im Herbst mit dem Bau und der Befüllung beginnen, sondern für die Befüllung am besten auch fertige Hochbeeterde bzw. Pflanzenerde aus dem Baumarkt oder dem Gartencenter verwenden.
Darüber hinaus besteht natürlich auch die Möglichkeit, das Hochbeet ähnlich einem kleinen Komposthaufen langsam zu befüllen und dafür dann kompostierbare Küchenabfälle sowie Gartenabfälle in Form von Schnittgut zu verwenden, sodass dann im Frühling ein nährstoffreicher Boden entstanden ist, in dem dann die Aussaat ausgebracht werden kann und in dem auch kleine Pflänzchen Wurzeln schlagen können.
Wie wichtig ist der Untergrund für die Errichtung des Hochbeetes?
Gerade bei einer Errichtung des Hochbeetes auf dem Balkon spielt der Untergrund eine ganz besondere Rolle, denn im Gegensatz zu einem Hochbeet im Garten steht das Hochbeet hier nicht auf fester Erde. Das bedeutet, dass es grundsätzlich einmal zwei verschiedene Aspekte zu berücksichtigen gilt, die gleichzeitig auch bautechnisch gegebene Einschränkungen darstellen. Zum einen wäre dies die Größe und vor allem die Tragfähigkeit des Balkons. Zum anderen aber daraus resultierend auch die Größe und Bauform des Hochbeetes.
Dabei sollte klar sein, dass hier vor allem leichte Varianten infrage kommen, wobei sehr große und massive Hochbeete eher keine gute Idee sind. Um eine Entscheidung zu treffen, lohnt es sich natürlich, den Balkon auszumessen. Aber auch eine Rücksprache mit dem Vermieter oder – bei Eigentumswohnungen oder Eigenheimen – ein Blick in die Bauunterlagen oder eine Rücksprache mit dem Architekten können hier schnell Klarheit bringen, welche Art von Hochbeet in welcher Größe auf dem betreffenden Balkon errichtet werden kann.
In dieser Hinsicht ist es natürlich auch wichtig zu überlegen, wo auf dem Balkon das Hochbeet stehen soll. Als Richtwert kann auch davon ausgegangen werden, dass ein moderner Balkon eine Traglast zwischen 300 kg bis max. 500 kg je Quadratmeter vertragen kann. Trotzdem sind dies nur Richtwerte und was unter einem "modernen" Balkon zu verstehen ist, wird in Ratgebern häufig nicht definiert, sodass die oben erwähnte Rücksprache einfach die sicherste Variante ist, um lange Zeit Freude am Balkon, am Hochbeet und am guten Verhältnis zum Vermieter zu haben.
Spielt die Bauform des Hochbeetes wirklich so eine große Rolle?
Ja, denn gerade die Bauform ist ein maßgeblicher Punkt, der auch das Gewicht des fertigen Hochbeetes bestimmt. Immerhin liegt es auf der Hand, dass ein kleines Tisch-Hochbeet weniger Gewicht auf die Waage bringt als ein massives Hochbeet, welches aus Feldsteinen gemauert ist, um nur zwei gegensätzliche Varianten als Beispiele anzuführen.
Trotzdem wurde dieses Beispiel nicht umsonst gewählt, denn gerade die sogenannten Tischhochbeete sind für eine Nutzung auf Balkonen und Terrassen sehr gut geeignet. Generell trifft das aber auf alle Bauformen zu, bei denen das Hochbeet auf eigenen Füßen steht und nicht bis direkt zum Boden des Balkons reicht, denn hier sind die Pflanzkästen kleiner, sodass auch weniger Pflanzensubstrat vorliegt und das Gewicht des Hochbeetes geringer ist als bei einem massiven Hochbeet mit einem sehr tiefen Pflanzkasten und somit auch einer großen Menge an Pflanzensubstrat.
Zudem kommt gerade diese Bauform auch Mietern zugute, die vielleicht nicht so ein gutes Verhältnis zu ihrem Vermieter haben und damit rechnen müssen, dass dieser das Hochbeet auf dem Balkon schon deshalb verbieten würde, weil er den Mieter oder die Mieterin nicht mag. Dieses Problem stellt sich hier auch nicht, denn kleine Tischhochbeete erlauben zwar auch eine Bepflanzung mit Blumen, Kräutern und Gemüse, sie dürfen aber natürlich nicht verboten werden. Pflanzkübel sind ja schließlich auch erlaubt.
Wie groß darf das Hochbeet auf dem Balkon oder der Terrasse sein?
Wie bereits erwähnt, richtet sich die Größe und Bauart des Hochbeetes auf dem Balkon oder der Terrasse immer nach verschiedenen Gesichtspunkten, wobei aber generell auch davon ausgegangen werden kann, dass der Balkon die schlechtesten Voraussetzungen in Hinblick auf die zur Verfügung stehende Traglast bietet und somit auch die kleineren Hochbeete beherbergen sollte.
Dachterrassen und Terrassen besitzen mitunter eine sehr hohe Tragfähigkeit und können daher auch mit größeren und massiveren Hochbeeten versehen werden. Trotzdem lohnt sich in jedem Fall der Blick in die Bauunterlagen, der Anruf beim Architekten oder die Rücksprache mit dem Vermieter, damit dieser Aspekt geklärt werden kann. Wer dagegen auf seinem Balkon die oben erwähnten, meist relativ kleinen Tischhochbeete oder eine Pflanzkiste verwenden möchte, muss natürlich nicht erst den Vermieter fragen, denn in einem solchen Fall kann natürlich das Hochbeet nicht zum Problem für den Balkon werden, denn sonst wären es größere Pflanzkübel für Balkonpflanzen ebenfalls.
Allerdings kann auch dazu keine abschließende und allgemeingültige Angabe gemacht werden, denn jeder Balkon ist anders und unterscheidet sich schon durch seine bautechnischen Gegebenheiten von anderen Balkonen. Bei Unsicherheiten wäre die Rücksprache also in jedem Fall der sicherste Weg, wobei eine schriftliche Genehmigung des Hochbeetes durch den Vermieter den Mieter dann natürlich auch aus der Haftung entlassen kann, falls wirklich Schäden am Balkon entstehen sollten. Der Vermieter hat dann immerhin sein Einverständnis erklärt.
Welche Rolle spielen der Balkon und die Terrasse bei der Planung des Hochbeetes?
Grundsätzlich sollte hier zuerst einmal einem Missverständnis vorgebeugt werden, denn der Begriff Hochbeet bezieht sich grundsätzlich nicht darauf, dass das Beet in der Höhe – also beispielsweise auf einem Balkon oder einer Dachterrasse – errichtet wird, sondern der Begriff weist auf eine sogenannte erhöhte Anbaufläche hin. Das Beet ist also nicht ebenerdig, wie man dies von einem Beet im Garten her kennt, wobei Hochbeete auch in Schrebergärten und Gärten errichtet werden können. Dort spielt dann oftmals der Platz eine entscheidende Rolle, denn durch Hochbeete kann auch Platz eingespart werden, wenn dieser – wie eben in kleinen Gärten – nicht in allzu üppiger Form zur Verfügung steht.
Zudem kann die Nutzung einer erhöhten Anbaufläche auch dann sinnvoll sein, wenn der Gärtner oder die Gärtnerin gesundheitlich eingeschränkt ist und beispielsweise aus einem Rollstuhl heraus gärtnern möchte oder wenn aus Altersgründen bzw. warum auch immer eine erhöhte Anbaufläche erwünscht ist, damit die Gartenarbeit körperlich leichter fällt. Hochbeete sind deshalb auch seniorengerechte Formen des Gärtnerns. Die Bauweise des Balkons kann dahingehend eine wichtige Rolle spielen, da sie maßgeblich die spätere Traglast mitbestimmt.
Ein Vorsatzbalkon hat schließlich eine andere Tragfähigkeit als die geräumige Dachterrasse eines Penthouse. Darüber hinaus lohnt sich hier auch eine Befassung mit den jeweiligen DIN oder – zumindest für Bauherren – die Rücksprache mit dem Bauamt und bzw. oder dem Architekten, der die betreffende Immobilie geplant hat, auf deren Balkon, Terrasse oder Dachterrasse das Hochbeet errichtet werden soll. Es kann also davon ausgegangen werden, dass der Balkon, die Terrasse oder die Dachterrasse natürlich die maßgebliche Rolle bei der Planung des Hochbeetes auf diesem Standort spielen.
Kann mit der Befüllung auch Gewicht eingespart werden?
Die Frage, ob mit der Befüllung bzw. bei der Befüllung des Hochbeetes auch Gewicht eingespart werden kann, ist eher relativ und kann somit auch nicht eindeutig bzw. allgemeingültig beantwortet werden. Immerhin liegt es auf der Hand, dass Pflanzenerde bzw. Pflanzensubstrat nun mal ein gewisses Eigengewicht haben, das unter Umständen auch sehr hoch sein kann. Wer wirklich Gewicht einsparen will oder muss, damit das Hochbeet überhaupt errichtet werden kann, sollte sich hier am besten professionell beraten lassen und generell Bauformen sowie Materialien wählen, die von vornherein ein geringes Eigengewicht haben. Ein Hochbeet aus Holz oder einem Aluminium ist natürlich von vornherein leichter als ein gemauertes Hochbeet, was auch dann gilt, wenn optisch grundsätzlich genügend Platz für ein großes Hochbeet zur Verfügung steht.
Darüber hinaus ist hier natürlich auch der Aspekt zu bedenken, dass es sich bei den Angaben zur Traglast des Balkons, der Terrasse oder der Dachterrasse, die man beim Vermieter, beim Bauamt oder beim Architekten erfragen bzw. mit etwas Fachkenntnis selbst ausrechnen kann, immer um die gesamte Traglast des Balkons oder der Terrasse handelt. Diese soll ja nicht durch das Hochbeet vollständig aufgebraucht werden, denn jeder Haus- oder Wohnungseigentümer oder Mieter möchte natürlich auch selbst noch mit auf den Balkon und vielleicht eine zusätzliche Begrünung durch Blumentöpfe und Pflanzkübel, sodass die vorhandene Traglast ohnehin nicht vollständig durch das Hochbeet aufgebraucht werden sollte. Wer auch hier ganz sicher sein möchte, sollte – zumindest für kleine Balkone – am besten Pflanztische wählen, in denen dann ebenfalls nach Herzenslust gegärtnert werden kann und die wenig Pflanzensubstrat beinhalten.
Welche Pflanzen können in einem Hochbeet auf dem Balkon gezogen werden?
Die Frage nach der Bepflanzung des Hochbeetes ist ein wichtiger Aspekt, der am besten noch direkt vor der eigentlichen Planung geklärt werden sollte. Immerhin kann hier nämlich eine Aussage getroffen werden, wie groß das Hochbeet sein muss, damit die benötigten Pflanzen gezogen werden können. Wer lediglich Küchenkräuter ziehen möchte, wird mit einem kleinen Hochbeet auskommen, das auch gut aus einer Mandarinenkiste gebaut werden kann.
Wer dagegen Gemüse anbauen möchte, kommt in aller Regel mit dem mehrfach erwähnten Tischhochbeet sehr gut zurecht, und für größere bzw. tief wurzelnde Pflanzen wird natürlich auch ein größeres Hochbeet benötigt, wobei dann hier der Punkt erreicht ist, an dem abgeklärt werden muss, ob die Errichtung auf dem Balkon, der Terrasse oder der Dachterrasse möglich ist und falls ja, in welcher Form. Immerhin ist es letzten Endes möglich, nahezu alle Pflanzen in einem Hochbeet zu ziehen, die auch auf einem ebenerdigen Beet wachsen würden, allerdings muss das Hochbeet in seiner Bauform und vor allem in seiner Tiefe zu seinen künftigen Bewohnern passen, was wiederum die Frage nach dem Untergrund aufwirft, auf dem das Hochbeet errichtet wird, wenn es nicht zu ebener Erde gebaut werden soll oder kann.
Grundsätzlich haben die späteren Pflanzen somit einen relativ hohen Einfluss, denn durch sie wird die Bauweise bestimmt, in der das Hochbeet gebaut werden soll.